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Tafel 1

Drei paläolithische* Zweiseiter (unter Zweiseiter versteht man flächige Kernartefakte, die auf beiden Seiten ausgiebig bearbeitet sind).

oben Oval mit partieller Randbegradigung an der linken unteren Kante zur Handanlegung, darüber die Arbeits­kante. Dieser Standardtyp zählt zu den bekanntesten lithischen Hinterlassenschaften des frühen Werkzeug­herstellers (Technik des Acheuléen: 400.000 – 100.000 vor heute).
unten links und rechts Harmonische Gesamtform, besonderes Kennzeichen die gerade verlaufende Unterkante. Das linke Objekt weist eine sehr gekonnte Bearbeitung auf, rechts die Griffkante, links die Arbeitskante zum Schneiden.

Wichtig ist auch, dass diese drei sehr alten (interglazialen) Werkstücke sich in einem ausgezeichneten Erhaltungs­zustand befinden, was generell für die in diesem Buch gezeigten Objekte gilt und die gängige Vorstellung widerlegt, Strandartefakte seien fast immer stark beschädigt und deshalb insgesamt wertlos.

Im Folgenden wird häufig auf den wichtigen Faktor der Entrindung hingewiesen werden. Alle drei auf dieser Tafel gezeigten Stücke wurden von dem Hersteller völlig ent­rindet, nur bei dem unten rechts gezeigten verblieb ein kleiner grauer Rindenrest am oberen Ende.

* Das Paläolithikum (Altsteinzeit) wird gegliedert in
a) Jungpaläolithikum ca. 40.000 – 10.000 vor heute,
b) Mittelpaläolithikum ca. 200.000 – 40.000 vor heute,
c) Altpaläolithikum älter als 200.000 vor heute

Drei paläolithische Zweiseiter