Der Bildband (Format 34/25) enthält 129 Farbtafeln mit 430 steinzeitlichen Artefakten, Strandlesefunden aus dem westlichen Ostseeraum. Viele davon dürften interglazialen Ursprungs sein. Es handelt sich in den meisten Fällen um beachtliche Leistungen ihrer Hersteller, die alles andere als ›primitiv‹ sind und in ihrem ausgeprägten Formsinn einen verwandten Gestalter erkennen lassen.
Auf den ersten 70 Tafeln werden Werkzeuge und Waffen gezeigt, vielfach typologisch geordnet. Die restlichen Tafeln sind Bedeutungssteinen gewidmet, d.h. Objekten, die nicht für den manuellen Gebrauch geschaffen wurden und die Einblicke in die spirituelle Welt unserer frühen Vorfahren gewähren.
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Darüber hinaus wird die Frage der Herkunft des Cromagnon neu aufgeworfen: Eine nordeuropäische Herkunft des Cromagnon, der vom Kältemaximum der letzten Eiszeit nach Süden abgedrängt wurde und dort mit dem Neandertaler in Konflikt geriet, muss in Erwägung gezogen werden.
Jenseits aller Zweifel ist festzustellen, dass vorneolithische, ja vielleicht noch bedeutend ältere Ostseeanrainer sich mit der Herstellung von Idolen und Tierfiguren befassten, was lange Zeit bestritten wurde mit der Konsequenz, dass kostbare Hinterlassenschaften nicht geborgen wurden.
Ein Blick auf die hier vorgelegten Erzeugnisse gestattet ein würdigeres Bild vom Sinnen und Schaffen unserer nördlichen Vorfahren.
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