Das hier gezeigte Profil ist ein Zeugnis dafür, dass ein herausragendes Kunstwerk auch unter beschränkten technischen Möglichkeiten in diesem Fall den auf flächige Abhebungen beschränkten Möglichkeiten der Spalttechnik entstehen kann.
Der Künstler machte sich an einen massiven (4,5 kg) Brocken, der an seiner Oberfläche die Kreisform eines versteinerten Seeigels zeigte, eine Naturbildung, die jedem Steinbearbeiter bekannt war und hin und wieder in den Herstellungsvorgang einbezogen wurde. Er begann damit, von drei Seiten (oben, unten und rechts) größere, flächige Abschläge abzulösen und machte eine frappante Entdeckung: Dass ein markanter, völlig intakter dunkler Ring (eben der Mantel des Seeigels) eine leuchtende Fläche (eben das versteinerte Innere des Seeigels) umschloss. Dies bestärkte ihn, das Stück weiter auszuformen: Er schlug die gesamte untere Partie des Stückes weg und schuf somit eine perfekte Standfläche; er formte den rechten Rand zu einer geschwungenen Linie aus, mit nur kleineren Andeutungen eines Gesichts, und eben dadurch, dass er auf genauere Ausformungen verzichtete und die Einheitlichkeit des Gesamtausdrucks bewahrte, schuf er ein zeitlos-mächtiges Kunstwerk, anders gesagt: Er offenbarte die Macht des Auges.
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